postmenopause
16. October 2023

Erfolg von Vitamin K in der Postmenopause

Die Nutzung von Vitamin K in der Postmenopause hat bereits in mehreren Forschungen vielversprechende Erfolge bei der Gesundheit von Frauen gezeigt, wie auch im Experiment ECKO. So hat sich zum Beispiel gezeigt, dass das Knochenbruchrisiko um die Hälfte und das Krebsrisiko um ein Viertel reduziert wird, auch nachdem die Wechseljahre vorbei sind. Die Details zu der Studie findest du hier.

Worum genau ging es bei der Studie zu Vitamin K in der Postmenopause?

Beim Experiment ECKO wurden die Probanden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe bekam täglich 5 mg Vitamin K1, die andere ein Placebo. Die ursprüngliche Studie war für 2 Jahre geplant und untersuchte in erster Linie die Knochendichte an Stellen, die besonders anfällig für Knochenbrüche sind. Man beobachtete zudem die Veränderungen in der Lebensqualität sowie den Vitamin-K-Spiegel nachdem die letzte Phase der Wechseljahre abgeschlossen war.

Forschungsteilnehmer

In der Studie wurden 440 postmenopausale Frauen mit verminderter Knochendichte untersucht. (1) Da das Risiko einer Osteoporose bei 60-jährigen Frauen fast doppelt so hoch ist wie bei Männern im gleichen Alter, sind die Behandlungen, die den Zustand ihrer Knochen verbessern sowie Beschwerden und Symptome vermindern können, besonders wichtig. (2, 3)

Welche Resultate wurden erzielt?

Am Anfang konnte man nur einen kleinen Unterschied zwischen der Knochendichte der zwei Gruppen bemerken, nach 4 Jahren war sie bei den mit Vitamin K behandelten Testpersonen aber nachweislich besser. Die Forscher waren dennoch der Meinung, dass die Veränderungen der Knochendichte nicht wirklich bedeutend waren. Beim Vitamin-K-Spiegel zeigten die Daten jedoch eine enorme positive Veränderung.

Dank des Vitamins K verringerte sich das Knochenbruchrisiko um mehr als die Hälfte. Das betraf nur 9 Personen in der Vitamin-K-Gruppe, aber 20 in der Placebogruppe. Noch überraschender war aber, dass das Vitamin K das Krebsrisiko der Frauen um ein Viertel verringerte.

Unter den Frauen in der Vitamin-K-Gruppe wurden nur bei 3 Patientinnen neue Tumore diagnostiziert, in der Placebogruppe hingegen bei 12 Patientinnen. Die krebshemmenden Wirkungen von Vitamin K (vor allem K3) werden schon seit langem in verschiedenen Zellkulturen bei tierischen Probanden untersucht und sie zeigten ermutigende Ergebnisse. (4) Hoffentlich werden in der Zukunft weitere Humanstudien dieser Art durchgeführt, da das hochdosierte Vitamin K1 ein äußerst billiges, ungefährliches und zugleich effektives Mittel wäre, um mehreren chronischen Erkrankungen vorzubeugen, insbesondere auch nach den Wechseljahren.

Verbessert Vitamin K nicht nur die Knochendichte?

Selbst die Forscher wunderten sich, dass die Ergänzung von Vitamin K1 die Anzahl der Knochenbrüche um mehr als die Hälfte reduzierte, obwohl sich die Knochendichte nicht wesentlich veränderte. Wie ist das möglich?

Die einzige Erklärung dafür ist, dass Vitamin K1 die Knochengesundheit nicht nur durch die Veränderung der Knochendichte verbessert, sondern die Knochenstruktur auch auf andere Weise beeinflusst, sodass die Knochen viel widerstandsfähiger gegen Brüche werden. Vitamin K aktiviert bestimmte Proteine und übt seine wohltuende Wirkung durch sie aus. Dieses Protein, das sich auf die Knochen und auf die Zähne auswirkt und dessen Aktivierung für die positiven Wirkungen verantwortlich ist, heißt Osteocalcin. Täglich 5 mg Vitamin K1 konnten bedeutende Veränderungen beim messbaren Spiegel der aktiven und inaktiven Osteocalcinen bewirken.

Was lässt sich aus der Studie lernen?

Zur Gesundheitserhaltung ist Prävention am wichtigsten. Man würde gar nicht denken, dass ein so weit verbreiteter und leicht erhältlicher Mikronährstoff wie Vitamin K selbst bei der Vorbeugung von schweren Krankheiten in der Postmenopause so effektiv sein kann. Obwohl bereits mehrere vielversprechende Ergebnisse zu diesem Vitamin, welches bedenkenlos eingenommen werden kann, erzielt wurden, wird es bisher nur von wenigen Menschen angewendet. Hoffentlich wird sich daran in der Zukunft einiges ändern, vor allem auch, um die Gesundheit von Frauen in den unterschiedlichen Phasen der Postmenopause zu verbessern.

  1. Cheung AM, Tile L, Lee Y, Tomlinson G, Hawker G, Scher J, Hu H, Vieth R, Thompson L, Jamal S, Josse R. Vitamin K supplementation in postmenopausal women with osteopenia (ECKO trial): a randomized controlled trial. PLoS Med. 2008 Oct 14;5(10):e196. doi: 10.1371/journal.pmed.0050196. Erratum in: PLoS Med. 2008 Dec;5(12):e247. PMID: 18922041; PMCID: PMC2566998.
  2. Ji MX, Yu Q. Primary osteoporosis in postmenopausal women. Chronic Dis Transl Med. 2015;1(1):9-13. Published 2015 Mar 21. doi:10.1016/j.cdtm.2015.02.006
  3. Cawthon PM. Gender differences in osteoporosis and fractures. Clin Orthop Relat Res. 2011 Jul;469(7):1900-5. doi: 10.1007/s11999-011-1780-7. PMID: 21264553; PMCID: PMC3111766.
  4. Lamson DW, Plaza SM. The anticancer effects of vitamin K. Altern Med Rev. 2003 Aug;8(3):303-18. PMID: 12946240.