Vitamin C ist dasselbe wie Ascorbinsäure, genauer gesagt L-Ascorbinsäure. Kein Experte auf der ganzen Welt würde etwas anderes behaupten. L-Ascorbinsäure wird von allen lebenden Organismen, außer den Menschen, Primaten und einiger anderer Arten selbst produziert (zu den Gründen hierfür später mehr). Tiere produzieren keine Polyphenole (Flavonoide), sodass die Behauptung, dass es sich dabei auch um Vitamin C handelt oder diese sogar notwendig seien, damit Vitamin C wirken kann, fragwürdig ist.
Ascorbinsäure und Vitamin C: Gibt es einen Unterschied?
Seit dem Jahr 2000 wird weltweit nur noch L-Ascorbinsäure hergestellt, einen anderen Rohstoff gibt es nicht mehr, sodass die Unterscheidung zwischen natürlichem und künstlichem Vitamin C keinen Sinn mehr macht, während sie früher durchaus sinnvoll war. Damals enthielt die synthetisch hergestellte Ascorbinsäure oft noch das D-Isomer, d. h. es handelte sich um DL-Ascorbinsäure, nicht um L-Ascorbinsäure. Vitamin C ist in allen Lebewesen vorhanden und kommt ausschließlich in der Form von L-Ascorbinsäure vor. Die Polyphenole (Bioflavonoide usw.) sind zwar gut, haben aber nichts mit Vitamin C zu tun, auch wenn sie dessen Wirkung unterstützen (und behindern) können. Zum Beispiel wird die Wirkung von Kupfer durch Zink unterstützt und die Wirkung von D3 durch Magnesium, aber D3 ist nicht Magnesium genauso wie Zink nicht Kupfer ist. Auch wird Zink keinen Kupfermangel ausgleichen, ebenso wie D3 keinen Magnesiummangel ausgleicht.
Eine Supplementierung mit der künstlich hergestellten natürlichen Form von Vitamin C, der L-Ascorbinsäure, hat die gleiche Wirkung und den gleichen Nutzen wie die Einnahme aus natürlichen pflanzlichen Quellen. Dies wurde in Dutzenden Tier- und Humanstudien nachgewiesen. Außerdem ist aus Pflanzen extrahiertes Vitamin C auch nichts anderes als reine L-Ascorbinsäure, denn es handelt sich nicht um Vitamin C, das durch die Einnahme einer pflanzlichen Quelle mit ihren anderen Vitaminen, Mineralien/Spurenelementen und Wirkstoffen gewonnen wird, sondern in den meisten Fällen nur um einen auf Ascorbinsäure standardisierten Pflanzenextrakt. Es wird also nur Vitamin C mit unbekannten Mengen an anderen Inhaltsstoffen, die aber auch fehlen können, extrahiert.
Bestenfalls ist ein solcher Extrakt gleichzeitig auf Polyphenole standardisiert, doch selbst dann bedeutet das nicht mehr, als die Zugabe von Polyphenol-Extrakten zur L-Ascorbinsäure oder die Einnahme von Vitamin C mit ein paar Bissen Obst oder Gemüse. Meine wichtigste Behauptung ist also dieselbe, die auch von aktueller Literatur gestellt wird: Weder Ascorbylpalmitat noch Vitamin C aus Pflanzenextrakten ist seit dem Jahr 2000 besser als Ascorbinsäure, da seit dem Jahr 2000 nur noch die natürliche L-Form hergestellt wird und Vitamin C aus Pflanzenextrakten dasselbe ist wie L-Ascorbinsäure, allerdings zum 10 bis 100-fachen Preis. Außerdem ist die beste, wirksamste und kostengünstigste Art der Vitamin-C-Ergänzung die Einnahme von reiner Ascorbinsäure auf nüchternen Magen (mindestens 2 Stunden nach einer Mahlzeit), da das sogenannte SVCT1-Transportsystem jede beliebige Dosis Ascorbinsäure aus dem Magen mit nahezu 100%-iger Verwertung in den Blutkreislauf befördert, aber eben nur die Ascorbinsäure (die Flavonoide hemmen diesen effizienten Absorptionsmechanismus).
Auf nüchternen Magen eingenommen, kann die reine Ascorbinsäure mit der Wirkung von intravenös verabreichtem Vitamin C mithalten und verdoppelt sogar den maximalen Blutspiegel, wie eine im Jahr 2020 veröffentlichte klinische Studie am Menschen zeigt. Dies kann nur mit einfacher, billiger, herkömmlicher Ascorbinsäure erreicht werden. Außerdem hat nur Ascorbinsäure mit Sicherheit alle Wirkungen von Vitamin C, Ascorbatsalze und Ascorbylpalmitat vermutlich nicht. Damit steht der Name Vitamin C mit Sicherheit nur für die Ascorbinsäureform, eine andere Form gibt es in der Natur ohnehin nicht.
Vitamin C im evolutionären Kontext
Beginnen wir ganz am Anfang, vor 61 Millionen Jahren, oder sogar noch früher. Ich möchte dazu kurz einen großartigen Artikel von Doris Loh vorstellen:[1]
Ascorbinsäure ist für das Funktionieren aller Lebewesen unentbehrlich, sie ist das beste (und vielleicht das einzige dosisunabhängige) Redox-Regulator-Molekül in unserem Körper, was wichtig ist, weil freie Radikale ebenfalls wichtige Regulatoren dieser Prozesse sind. Zu viele freie Radikale sind in gleicher Weise ein Problem wie ein Mangel. Für die Aufrechterhaltung ihres optimalen Spiegels ist Ascorbinsäure unerlässlich. Aus diesem Grund kann sie fast von allen Lebewesen selbst hergestellt werden, aber die, die das nicht können, brauchen sie ebenfalls. Warum also haben der Mensch und andere Primaten sowie einige andere Arten die Fähigkeit zur Synthese von Vitamin C (Ascorbinsäure) verloren? Worin könnte der Vorteil für sie und für uns liegen?
Ascorbinsäure wird aus Glukose hergestellt, und bei der Herstellung entsteht neben einem Molekül Ascorbinsäure im gleichen Verhältnis ein Molekül Wasserstoffperoxid, also ein freies Radikalmolekül. Das Gehirn ist von Natur aus ein sehr energieintensives Organ, in dem bei der Energieerzeugung sehr viele freie Radikale entstehen. Ein größeres Gehirn oder eine erhöhte Gehirnfunktion erfordern daher eine stärkere antioxidative Aktivität, um ein optimales Redox-Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Wenn es eine ausreichende externe Quelle für Ascorbinsäure gibt, dann wird die Mutation, die zur Ausschaltung der Funktion/Produktion des Enzyms, das Vitamin C synthetisiert, führt, von Vorteil, da es aus einer externen Quelle bezogen werden kann. So muss das im Körper produzierte Glutathion nicht mehr die freien Wasserstoffperoxid-Radikale neutralisieren, die ein Nebenprodukt der Vitamin-C-Synthese im Körper sind. Dies könnte zu einer besseren antioxidativen Kapazität bei Arten geführt haben, die die hohe Vitamin-C-Aufnahme sicherstellen und damit eine erhöhte Gehirnaktivität entwickeln konnten (Doris stellt in ihrem Artikel keine Verbindung zwischen einem verbesserten antioxidativen Systemen als Voraussetzung für eine verbesserte Gehirnfunktion her, diese Parallele ist nur meine eigene Sicht).
Auch heute noch sind Früchte das Lebensmittel mit dem höchsten Gehalt an Ascorbinsäure. Das galt vor allem, bevor sie gezüchtet wurde, denn der Vitamin-C-Gehalt von Früchten nimmt durch die Züchtung ab.[4] Wie hoch war wohl der Vitamin-C-Gehalt von Früchten vor Millionen von Jahren? Tiere, die sich von Obst ernähren, haben Zugang zu viel Vitamin C, und Obst wächst zudem hauptsächlich auf den Bäumen. Vor 61 Millionen Jahren verlor der Vorfahre des Menschen (der damals so ein spitzmausartiges, baumspringendes, fruchtfressendes Wesen gewesen sein muss) die Fähigkeit, Vitamin C zu synthetisieren. Dies fällt mit der Zeit der globalen Erwärmung zusammen, als vom Nordpol bis zum Südpol alles mit dichtem Dschungel bedeckt war. Es gab reichlich Obst, sodass die Mutation, die zum Verlust der Fähigkeit zur Synthese von Vitamin C geführt hat, von Vorteil war.
10 Millionen Jahre später kam es zu einer Abkühlung, was zu einer Abnahme der Menge an Früchten führte, und eine verringerte Fähigkeit Harnsäure abzubauen/auszuscheiden, erwies sich als nützliche Mutation, da sie die Produktion höherer Mengen an Harnsäure ermöglichte, die auch antioxidative Wirkungen hat. Im Gegensatz zur Ascorbinsäure hat Harnsäure nur außerhalb der Zelle (extrazellulär) eine antioxidative Wirkung, während sie innerhalb der Zelle (intrazellulär) eine spezifische oxidative Wirkung hat (Ascorbinsäure kann sowohl innerhalb als auch außerhalb der Zelle antioxidativ wirken und eliminiert die oxidative Wirkung der Harnsäure innerhalb der Zelle).
Aufgrund des Nahrungsmangels, der mit der Abkühlung einherging, erwies sich dieser hohe Harnsäurespiegel als förderlich für die Entstehung einer Insulinresistenz, die eine Anhäufung von Fett ermöglichte und damit zum Überleben beitrug. Aber mit einem angemessenen Ascorbinsäure -Spiegel hat Harnsäure keine schlechten Auswirkungen. Tatsächlich sind sie zusammen etwa wie Batman und Robin, zumindest in einer Mäusestudie: Wenn man die Mäuse so veränderte, dass sie sowohl einen erhöhten Harnsäure- als auch Ascorbinsäure-Spiegel aufwiesen, lebten sie deutlich länger als normale Mäuse, während dies nicht der Fall war, wenn nur der Spiegel von Harnsäure, nicht aber von Vitamin-C erhöht wurde.
In jedem Fall ist beim modernen Menschen die verminderte Ausscheidung von Harnsäure bestehen geblieben, ebenso wie seine Unfähigkeit zur Bildung von Vitamin C. Das liegt wahrscheinlich daran, dass der Mensch bis zum Beginn der Obstzüchtung über genügend Vitamin C verfügte, sodass unsere im Vergleich zu anderen Tieren erhöhten Harnsäurewerte vorteilhaft blieben, aber keinesfalls schädlich waren. Vitamin C ist dafür bekannt, dass es bei Problemen im Zusammenhang mit hohen Harnsäurespiegeln hilft.
Nun aber zurück in die Gegenwart…
Ich habe das alles vor allem deshalb geschrieben, weil es interessant ist und weil ich möchte, dass mehr Menschen die Schriften von Doris Loh kennenlernen. Andererseits hoffe ich, dass dies zur Klärung der Tatsache beiträgt, dass Vitamin C Ascorbinsäure ist. Tiere produzieren keine Polyphenole, auch der Mensch nicht. In den pflanzlichen Quellen für Ascorbinsäure gibt es natürlich Polyphenole, Ballaststoffe, Mineralien und alles mögliche, aber es ist Unsinn, diese mit Ascorbinsäure zu verwechseln.
Übrigens werden Bioflavonoide auch als P-Vitamine bezeichnet. Ich verstehe nicht, woher die Meinung kommt, dass Polyphenole (und die darin enthaltenen Bioflavonoide) auch Vitamine C wären. Überhaupt Vitamine C? Plural? Vitamin C! Es gibt nur ein Vitamin C, und das ist die Ascorbinsäure. Das Gegenteil zu behaupten ist völlig unprofessionell (auch künstlich hergestellte Ascorbatsalze zerfallen in Ascorbinsäure und gelten somit als Vitamin-C-Quelle). Polyphenole haben viele gute Wirkungen, ebenso wie viele andere Dinge, und alles wirkt zusammen. Ein Mitglied des Antioxidationssystems hilft dem anderen Mitglied des Antioxidationssystems, das ist natürlich. In diesem Sinne kann man auch sagen, dass alle Antioxidantien Vitamin C sind. Zu dem Vitamin C gehören dann auch Vitamin E, Polyphenole, Q10 und alles andere... Nun, kein sehr raffinierter Ansatz…
Es ist auch zu bedenken, dass die Früchte hauptsächlich auf Süße, Geschmack und Farbe gezüchtet werden, aber auch um sie widerstandsfähiger gegen Insekten, Schädlinge und Umweltbedingungen zu machen. Was bedeutet das? Ihr Polyphenol-/Flavonoidgehalt könnte sogar zugenommen haben, da polyphenolische Verbindungen den Pflanzen ihre Farbe verleihen und in vielen Fällen dazu beitragen, dass die Pflanzen Umweltbedingungen tolerieren und Schädlinge abwehren.
Darüber hinaus sind Kaffee, Rotwein, Schokolade, Tee und Zwiebeln die mit Abstand reichsten Quellen für Polyphenole/Flavonoide. Aufgrund ihres Verzehrs ist die Polyphenol-/Flavonoidaufnahme des modernen Menschen wahrscheinlich deutlich höher als zu irgendeinem Zeitpunkt unserer Evolution. Die Aufnahme von Vitamin C (Ascorbinsäure) hat sehr stark abgenommen, weil die Züchtung auf den erwähnten Geschmack auch eine Reduzierung des Säuregehalts bedeutete und Ascorbinsäure sehr säurehaltig ist.
Ich möchte hinzufügen, dass Flavonoide wie Quercetin auch die Verwertung von Vitamin C behindern können [5]. Laut einer Quelle könnte der Vitamin-C-Gehalt von Äpfeln beispielsweise im letzten Jahrhundert um das Hundertfache gesunken sein. [4] Der Polyphenolgehalt hat sich möglicherweise nicht wesentlich verändert, sondern ist vielleicht sogar gestiegen. Der für den Menschen während der Evolution charakteristische Zustand lässt sich also ausgesprochen gut durch die Zufuhr von Ascorbinsäure erreichen, es sei denn, wir nehmen nur wenig Kaffee, Schokolade, Zwiebeln, Obst usw. zu uns. In diesem Fall lohnt sich auch die Zufuhr von Polyphenolen.
Studien zur Vitamin-C-Ergänzung
Nun, genug der Spekulationen und Erörterungen, schauen wir uns an, was die Literatur tatsächlich sagt. Bestätigt sie, dass andere Formen von Ascorbinsäure keine Vorteile bieten? Hat es vielleicht einen Vorteil, wenn man nur reine Ascorbinsäure einnimmt?
Neben zahlreichen präklinischen Studien wurden viele klinische Studien auch am Menschen durchgeführt, um festzustellen, ob es Unterschiede in der Verwertung und den Wirkungen von synthetisch hergestellter (L-)Askorbinsäure, die mit der natürlichen identisch ist,und Vitamin C aus dem Verzehr verschiedener Früchte, Gemüse, Kräuter oder Extrakte dieser Pflanzen gibt. Dabei konnte nichts gefunden werden.[5]
Es gibt nur eine Übersichtsstudie, die zu diesem Thema veröffentlicht wurde,[5] die gleichzeitig alle bisher veröffentlichten Untersuchungen beinhaltet, da seit 2013 keine neuen Studien zu diesem Thema erschienen sind und diese Übersichtsstudie aus dem Jahr 2013 stammt. In vielen verschiedenen Arbeiten wurde schon die Verwertung/Wirkung des Verzehrs von reiner Ascorbinsäure mit dem Verzehr von Kiwi, Orangen, Orangensaft, gekochtem Brokkoli, rohem Brokkoli, rohem Kohl, Tomatensaft, Papayasaft, Guavensaft, Himbeeren, Kartoffeln usw. verglichen, die die gleiche Menge Ascorbinsäure enthalten, und es wurde kein Unterschied festgestellt. Manchmal gab es kleine Unterschiede zugunsten des einen oder des anderen, aber diese unbedeutenden Differenzen können darauf zurückzuführen sein, dass es schwierig ist, die Vitamin-C-Aufnahme in der Ernährung zu standardisieren, und dass im Vergleich zur Ascorbinsäure der Vitamin-C-Gehalt von verzehrtem Obst usw. schwieriger zu messen und genau zu dosieren ist, sodass er möglicherweise etwas höher oder niedriger gemessen wurde. Diese Fehlerquelle und mögliche Ursache für leichte Abweichungen wurde in der Studie ebenfalls erwähnt.
Natürlich enthalten Gemüse und Obst viele nützliche Inhaltsstoffe, Ballaststoffe, Mineralien, Polyphenole usw, sodass eine Vitamin-C-Ergänzung diese natürlich nicht ersetzen kann. Sie ist aber ein perfekter Ersatz für das Vitamin C, das aus dem heutigen Obst und Gemüse stammt, sowie für die Vitamin-C-Zufuhr, die erforderlich ist, um den Vorteil der Fähigkeit zur Vitamin-C-Synthese, der im Laufe der Evolution verloren gegangen ist, wieder zu einem Vorteil zu machen.
Heute gibt es keine wirklich Vitamin-C-reichen Früchte mehr. So hemmt beispielsweise Quercetin, eines der am häufigsten in Obst und Gemüse vorkommenden Polyphenole (genauer gesagt Flavonoide), über mehrere Mechanismen spezifisch die Aufnahme und Verwertung von Vitamin C in den Zellen.[5] Dies könnte dazu führen, dass bei einer Einnahme von Quercetin und anderen Flavonoiden zusammen mit Vitamin C ein etwas höherer Ascorbinsäurewert im Serum und eine langsamere Ausscheidung über den Urin gemessen werden. [5] Wenn dies daran lag, dass weniger in die Zellen gelangte, dann ist das eher ein Nachteil als ein Vorteil. Die höheren Blutspiegel könnten statt auf die verbesserte Verwertung der Ascorbinsäure selbst, auch auf die antioxidative Wirkung der Polyphenole zurückzuführen sein da bekannt ist, dass die Einnahme eines Antioxidans häufig die Blutspiegel eines anderen Antioxidans erhöht, ohne dass dieses eingenommen wird, und zwar durch einen Spareffekt. Eine Vielzahl von Studien hat jedoch gezeigt, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Herkunft und der Verwertung von Ascorbinsäure gibt und dass die naturidentische, reine L-Ascorbinsäure auch die perfekte, d.h. die billigste Form ist.
Es gibt kein anderes Vitamine C, tatsächlich hat mit Sicherheit nur Ascorbinsäure allein alle Vitamin-C-Wirkungen. Ascorbatsalze wie Na/Mg/Ca-Ascorbat oder Ascorbylpalmitat weisen diese nicht auf, sodass nur Ascorbinsäure definitiv ein vollwertiges Vitamin C ist. [2,3,6] Das soll nicht heißen, dass andere Formen nicht gut sind, sondern nur, dass es Zusammenhänge gibt, in denen sie weniger gut sind. Nun soll gezeigt werden, warum das so ist und welche Vorteile die Einnahme von reiner Ascorbinsäure auf nüchternen Magen in Bezug auf die Verwertung, Blutspiegel und Aufnahme in die Zellen hat, sowie auf die Rückbildung (oder das Titrieren aller 200 mg, was nicht sehr praktisch ist).
Bis zum Jahr 2020 schien die Verwertung von Vitamin C bis zu 200 mg bei nahezu 100 % zu liegen, doch darüber beginnt sie zu sinken und die Ausscheidung zu steigen [6] (obwohl die Verwertung selbst bei einer gleichzeitigen Einnahme von 1000 mg immer noch bei etwa 50 % liegt). Blutkonzentrationen über 220 Mikromol pro Liter können mit oralem Vitamin C nicht erreicht werden, [7] sondern nur durch intravenöse Verabreichung,[7] oder durch Einnahme von 10-30 g Vitamin C, aufgelöst in liposomalen und anderen Nanokolloid-Systemen (was der Einnahme von etwa 50-150 ml öligem Emulsions-"Schlamm" entspricht.)[[8,9,10]
Neue Entdeckung im Jahr 2020
Im Jahr 2020 wurde jedoch in einer klinischen Studie am Menschen eine wichtige Entdeckung gemacht: [2, 11] Der Vitamin-C-Spiegel im Blut wurde nach der Einnahme Minute für Minute gemessen (dies kann mit einem einfachen Gerät zur Messung des Blutzuckers zu Hause durchgeführt werden). Die Probanden erhielten auf nüchternen Magen über einen unterschiedlich langen Zeitraum hinweg verschiedene Dosen von Vitamin C und Vitamin-C-Formen und maßen dann jede Minute die Veränderung ihres Blutzuckerspiegels, die den Vitamin-C-Spiegel im Blut anzeigt. In früheren Studien wurde der Vitamin-C-Spiegel im Blut nur etwa halbstündlich gemessen. In dieser Studie wurden 3 besonders interessante Beobachtungen gemacht:
In der einen Studie wurden 10 g Ascorbinsäure, die oral auf nüchternen Magen eingenommen wurden, mit 11,3 g intravenös verabreichtem Na-Ascorbat verglichen (das 10 g Ascorbinsäure entspricht. Ascorbinsäure kann jedoch wegen des pH-Werts des Blutes nicht intravenös verabreicht werden, sondern nur Natriummascorbat). Das Ergebnis war eine wirkliche Überraschung: Die gleichzeitig eingenommenen 10 g Ascorbinsäure erhöhten den Vitamin-C-Spiegel im Blut doppelt so stark wie die intravenöse Verabreichung von 10 g Vitamin C. Aber wie?
In der 3. Minute nach der Einnahme war er für kurze Zeit sehr hoch, dann fiel er einige Minuten später wieder auf den Ausgangswert zurück, dann stieg er einige Minuten später erneut extrem an, war aber weniger hoch, dann fiel er wieder, dann stieg er wieder, aber immer weniger. Das heißt, er hat etwa eine halbe Stunde lang geschwankt. Der Grund für diese Fluktuation liegt vermutlich darin, dass es bei dem Absinken des Spiegels an die Rezeptoren in den Zellen andockt, während dieser Zeit also aus dem Blut verschwindet, sich dann in den Zellen regeneriert und wieder ins Blut abgegeben wird, immer und immer wieder... Und die Tatsache, dass es innerhalb von 3 Minuten nach der Einnahme im Blutkreislauf erscheint, liegt daran, dass Vitamin C direkt aus dem Magen aufgenommen werden kann, wenn es in Form von Ascorbinsäure in einer ausreichend hohen Konzentration vorliegt und der Magen sauer genug ist. Im Magen befindet sich der SVCT1-Transporter, der unbegrenzte Mengen an Ascorbinsäure und möglicherweise andere schwache Säuren mit scheinbar unglaublicher Effizienz in den Blutkreislauf abgeben kann, wenn der Magen sauer genug ist. [2,11] Glücklicherweise produziert der Mensch die gleiche Menge an Magensäure wie Aasfresser, sodass nach 2-3 Stunden ohne Nahrung der pH-Wert des Magens eines gesunden Menschen bei etwa 1 liegt, was 10-100-mal saurer ist als beispielsweise bei Raubtieren. [12]
Quelle des Bildes: Referenz 11.
Interessant war auch, dass 10 g des wie die Ascorbinsäure oral eingenommenen Na-Ascorbat den Blutspiegel nicht annähernd so stark ansteigen ließ und die Aufnahme nur einen Bruchteil davon betrug. Einer der Gründe dafür ist, dass Na-Ascorbat den pH-Wert des Magens erhöht haben könnte. [2,11]
Quelle des Bildes: Referenz 11.
Drittens wurden interessanterweise bei egal welcher Dosierung von Na-Ascorbat die bei Ascorbinsäure aufgetretenen Schwankungen nicht beobachtet, was darauf hindeutet, dass es aus irgendeinem Grund nicht an einen spezifischen Rezeptor in den Zellen "andocken" kann, um sich dort zu regenerieren, und deshalb nicht immer wieder ansteigt. [2,3,11]
Daraus ergibt sich, dass Ascorbatsalze vermutlich nicht alle Wirkungen von Ascorbinsäure haben, obwohl dies möglicherweise nur auf ihre schlechte Verwertung bei hohen Dosen zurückzuführen ist. Letzten Endes ist das alles ziemlich gleich. Sicherlich kann man nur der Ascorbinsäure alle Wirkungen von Vitamin C zuschreiben,[2,3] weshalb sie die beste Wahl ist, nicht nur, weil sie die höchsten Blutspiegel und eine perfekte Absorption bei hohen Dosen erreichen kann, sondern auch, weil sie am billigsten und wirtschaftlichsten ist. Die Kombination dieser Fakten ist auch aus Sicht der Nutzer/Kunden sehr positiv.
Was ist mit Ascorbylpalmitat?
Diesbezüglich wurden in Humanstudien keine oder nur geringe Unterschiede in der Verwertung im Vergleich zu Ascorbinsäure festgestellt. Ascorbylpalmitat zeigte in einer Studie etwas höhere Blutspiegel und eine langsamere Ausscheidung, in einer anderen keinen Unterschied.[13] Es ist schwer, diese alten Studien auszuwerten, wenn man weiß, dass die Blutspiegel nicht im Minutentakt gemessen wurden, sondern bestenfalls nur alle halbe Stunde, und dass der große Anstieg der Ascorbinsäure nach einer halben Stunde längst abgeklungen war (er war in den ersten 15 Minuten am höchsten, vor allem in den ersten paar Minuten nach der dritten Minute).
Leider kann also keine Untersuchung aus der Zeit vor 2020 ein wirkliches Bild liefern, weil sie den Sinn des Ganzen verfehlt haben, indem sie den Blutspiegel erst eine halbe Stunde später gemessen haben, als die Ascorbinsäure bereits mehrfach an die Zellen angedockt hatte. Jedenfalls wird Ascorbylpalmitat aus dem Dünndarm aufgenommen, wo es zunächst in Ascorbinsäure und Palmitinsäure aufgespalten wird. [13] Wenn es die Darmwand in unveränderter Form passiert (wenn es in großen Mengen aufgenommen wird), wird es zur Leber transportiert und dort in Ascorbinsäure und Palmitinsäure aufgespalten, bevor es in den Blutkreislauf gelangt. Das heißt, es zerfällt letztlich auch „nur“ zu Ascorbinsäure, bevor es in unser Blut gelangt. Es kann für eine gleichmäßigere Absorption sorgen, wobei sich die Frage stellt, ob dies ein Nachteil oder ein Vorteil ist.
Es ist mehr als teuer, weniger natürlich, (s kommt in der Natur überhaupt nicht vor, auch nicht in lebenden Organismen, sodass man das Ascorbylpalmitat-Molekül als unnatürlich bezeichnen kann. Dies ist allerdings kein Problem, da es vor der Absorption vollständig in Ascorbinsäure und Palmitinsäure zerlegt wird, die bereits natürliche Moleküle sind. Äußerlich ist es sicher sehr gut für die Konservierung von Kosmetika, aber ich kann keinen anderen Nutzen erkennen.
Zusammenfassung
Das teure Vitamin C aus Pflanzenextrakten hat keinen Vorteil gegenüber einfachem, billigem, natürlich gewonnenem synthetischem Vitamin C (L-Ascorbinsäure). Überraschenderweise kann es auch einen Nachteil haben, allerdings nur bei hohen Dosen. Natürlich kann der Verzehr der Pflanzen selbst verschiedene Vorteile haben, aber nicht im Zusammenhang mit ihrem Vitamin-C-Gehalt, sondern einfach, weil sie außer dem Vitamin C möglicherweise auch andere Vorteile haben. Unser evolutionärer Bedarf an Vitamin C kann praktisch nur durch die Zufuhr von Ascorbinsäure gedeckt werden. Dies geschieht am besten mit reiner Ascorbinsäure, die mit Sicherheit alle Wirkungen von Vitamin C hat, während Ascorbatsalze in letzter Zeit stark in Verdacht geraten sind, nicht alle positiven Wirkungen von Vitamin C zu haben.
Darüber hinaus fehlt den Ascorbatsalzen nicht nur die für Vitamin C charakteristischen natürlichen "Blutspiegelschwankungen" bzw. der Wechsel zwischen der Regeneration in den Zellen und der Rückführung in das Blut, d. h. ihr Stoffwechsel unterscheidet sich von der natürlichen Form des Vitamin C, sodass im Vergleich zur reinen Ascorbinsäure nur ein Bruchteil von ihnen verwertet wird, wenn sie in hohen Dosen verwendet werden.
Der beste Weg für eine perfekte Wirkung ist die Einnahme auf nüchternen Magen, mindestens 3 Stunden nach einer Mahlzeit oder am Morgen auf nüchternen Magen. Ein wenig Kochsalz oder Betain HCl, ein Magensäureverstärker, trägt ebenfalls zu einer perfekten Absorption bei, wenn ein Mangel an Magensäure vorliegt. So können bei hohen Dosen Blutspiegel erreicht werden, die eine intravenösen Verabreichung in den Schatten stellen.
Im Prinzip reichen schon einige Gramm Vitamin C pro Tag aus, um ausreichend hohe Blut- und Gewebespiegel zu sichern, doch scheint es wichtig zu sein, dass ein erheblicher Teil oder sogar das gesamte Vitamin C in Form von Ascorbinsäure und nicht als Ascorbatsalz zugeführt wird. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, vorzugsweise mindestens 500 mg Ascorbinsäure, aber besser noch einige Gramm pro Tag einzunehmen, etwa 1 g alle 4 Stunden auf nüchternen Magen, um einen ausreichend hohen "evolutionären" Vitamin-C-Spiegel zu gewährleisten. Die Einnahme einer anderen Form als reine Ascorbinsäure hat keinen Sinn, es sei denn, jemand möchte eine intravenöse Vitamin-C-Behandlung ersetzen. In diesem Fall können extreme Dosen von liposomalem oder anderem in Nanokolloiden integriertem Vitamin C sinnvoll sein, obwohl dies ein wenig unsicher ist.
Wenn jemand liposomales oder irgendein Vitamin C aus diesem Grund einnimmt, schlage ich vor, dass er seinen Blutzuckerspiegel mit einem Blutzuckermessgerät überprüft, um zu sehen, ob er deutlich über 250 Mikromol/l (0,25 mmol/l) steigt, denn wenn nicht, wird es einen gegenteiligen Effekt haben. Dieser Wert gilt als Trennlinie, bei deren Überschreitung die Produktion von Wasserstoffperoxid gesteigert wird, was der Hauptzweck der intravenösen hochdosierten Vitamin-C-Behandlung ist. Diese 0,25 mmol/l als Trennlinie sind auch ziemlich unsicher, so dass ich lieber 0,5 mmol/l als Minimum anstreben würde, und wenn dieser Wert nicht erreicht wird, halte ich es für überflüssig, es als IV-C-Ersatz zu versuchen.