Ein Vitamin-B12-Mangel ist einer der gefährlichsten Mikronährstoffmängel, da er nur schwer erkennbar ist und während der Verzögerung bleibende Schäden verursachen kann. (1) Die Entstehung eines Vitaminmangels, der nach den verschiedenen Referenzbereichen bis zu 70% der Bevölkerung betreffen kann, hat die unterschiedlichsten Gründe. (2, 3, 4) Der Mangel kann natürlich leichter oder schwerer sein, sollte aber unbedingt vermieden werden, da er zu ernsthaften Problemen führen kann.
Welche Faktoren können zu einem Vitamin-B12-Mangel führen?
Der Körper speichert ziemlich viel Vitamin B12, sodass es Jahre dauern kann, bis ein Mangelzustand entsteht.
Die häufigsten Gründe eines Vitamin-B12-Mangels (1):
- Schlimme Blutarmut und verschiedene Erkrankungen des Verdauungssystems, die die Herstellung eines Stoffs namens IF hemmen, wodurch das Vitamin B12 in der Nahrung nur sehr schlecht oder gar nicht aufgenommen wird. In solchen Fällen muss man unbedingt seinen Arzt konsultieren und auch den Vitamin-B12-Spiegel messen lassen, bzw. das Vitamin in der entsprechenden Form ergänzen.
- Häufige Anwendung von Medikamenten, die die Herstellung von Magensäure oder die Verwertung von Vitamin B12 hemmen. Dazu gehören Säureblocker, Cholesterinsenker und Metformin.
- Eine ausschließlich pflanzliche Ernährung, da Vitamin B12 nur in tierischen Lebensmitteln enthalten ist. Wenn man aber keine solchen konsumiert, muss Vitamin B12 in Form einer Ergänzung zugeführt werden.
- Im Alter kommt ein Vitamin-B12-Mangel wesentlich häufiger vor. Das liegt wohl daran, dass ältere Menschen weniger Vitamin-B12-reiche Lebensmittel essen. Außerdem produziert ihr Körper weniger Magensäure und das Vitamin wird auch weniger effektiv resorbiert.
Wie kann ein Vitamin-B12-Mangel festgestellt werden?
Der Vitamin-B12-Spiegel kann im Blut gemessen werden, und das wird auch zuerst angewendet, um einen Mangel festzustellen. Obwohl ein niedriger Vitaminspiegel im Blut einen bestehenden Vitaminmangel vermuten lässt, gibt dieser Wert an sich nicht genau an, welche Menge von Vitamin B12 im Körper gespeichert ist.
Weitere Biomarker, die gemessen werden:
- Holotranscobalamin zeigt den Spiegel des vom Gewebe aufgenommenen Vitamin B12 und liefert ein genaueres Ergebnis, wird aber erst seit Kurzem angewendet. Bei Nierenkrankheiten kann sein Spiegel höher werden, also kann es dann nicht als Nachweis der B12-Versorgung genutzt werden.
- Die sogenannte MMA, die hier nicht für "Gemischte Kampfkünste" steht, sondern die Abkürzung eines Methylmalonsäure-Moleküls ist, das ebenso dazu geeignet ist, die Vitamin-B12-Versorgung nachzuweisen, da sein Pegel bei einem Mangel deutlich steigt.
- Beim Homocystein geschieht das ähnlich, sein Spiegel kann aber auch durch den Mangel von Folat, anderen B-Vitaminen und sogar von Kolin erhöht werden, sodass der hohe Wert auch nicht unbedingt einen Vitamin-B12-Mangel anzeigt.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass das gleichzeitige Messen dieser Marker ein genaueres Bild ergibt, als wenn man nur den Vitamin-B12-Spiegel im Blut messen würde. (1, 5)
Behebung des Vitamin-B12-Mangels
Wenn jemand bisher nicht auf die Vitamin-B12-Zufuhr achtete und nicht viel Fleisch und Milchprodukte konsumierte, kann die Änderung dieser Gewohnheiten auch genügend sein. Viele Menschen essen aber aus ethischen Gründen keine tierischen Produkte, oder leiden an den oben genannten Resorptions- und Verwertungsproblemen. Für sie gibt es auch mehrere Möglichkeiten, von denen die bequemste wohl der Konsum von Nahrungsergänzungskapseln ist.
Vitamin B12 aus Nahrungsergänzungsmitteln wird in einer Dosis von 1-2 mcg noch bis zu 50% resorbiert, doch mit der Erhöhung der Dosierung reduziert sich die Resorption deutlich. Von 50 mcg werden nur 3% aufgenommen. (5) Bei einer Dosierung von 500-1000 mcg wird Vitamin B12 bereits auch durch passive Diffusion resorbiert, sodass es sich bei einem schweren Mangel lohnt, es eine Zeit lang in größeren Mengen zuzuführen, bis die Speicher aufgefüllt sind. Es gibt keine bedeutenden Unterschiede zwischen der Resorption der verschiedenen Vitamin-B12-Formen, genauso wie ein Mundspray oder eine Lutschtablette auch nicht besser verwertet wird, als die Vitamin-B12-Ergänzung in Kapselform. (6, 7, 8)
Bei bestimmten gesundheitlichen Problemen kann der Mangel nur durch eine B12-Spritze behoben werden. Bei dieser Anwendung ist Hydroxocobalamin eine bessere Wahl als Cyanocobalamin, da es besser gespeichert wird und deswegen nur halb so oft gespritzt werden muss. (5) Wenn man jedoch keine gesundheitlichen Probleme hat, können oral verabreichte Formen den Mangel mit der gleichen Wirksamkeit beheben wie Vitamin-B12-Spritzen. (9)